Theodor Helpenstein. Der große Mann des Alsdorfer Karnevals.
Die Geschichte des Festausschusses Alsdorfer Karneval beginnt im Jahr 1950. Und sie beginnt mit einem großen Namen, mit Theodor Helpenstein. Dieser Name ist genauso eng mit unserem heimischen Brauchtum Karneval verbunden, wie das Fördergerüst auf der Annaplatte an die vergangene Industriekultur des Bergbaus erinnert.
Schon 1949 hat Theodor Helpenstein das Heft in die Hand genommen. Er organisierte mit gleichgesinnten Freunden den ersten Alsdorfer Karneval nach dem Zweiten Weltkrieg. Er unterstützte die Bemühungen aus den Reihen der damaligen Alsdorfer Viktoria und des Alsdorfer Prinz Karneval Alo Klinkenberg. Fortan war Theodor Helpenstein für viele Jahre der Motor für den Aufbau des karnevalistischen Brauchtums in unserer Stadt. Und ein verlässlicher und hoch motivierter Unterstützer.
Alsdorfs Verwaltungsspitze erkannte, dass ihr Mitarbeiter im Rathaus mit seiner Brauchtumspflege dazu beitrug, dass die Menschen wieder zuversichtlicher in die Zukunft blicken konnten. GemeindedirektorChristian Berling und dann Stadtdirektor Dr. Helmut Eckert ermunterten und unterstützten Helpenstein, der den Karneval bis ins kleinste Detail organisierte. Sein Ziel war es, dem Brauchtum Karneval ein starkes Fundament sowie einen Stellenwert auf hohem Niveau zu geben. Alsdorf erhielt 1950 die Stadtrechte. Im selben Jahr legte Theodor Helpenstein den Grundstein für die Gründung des Festausschusses Alsdorfer Karneval.
Mitglieder des Festausschusses sollten Männer aus allen Bevölkerungsschichten sein, Landwirte, Handwerker, Kaufleute, Beamte und Akademiker. Sie waren in erster Linie nicht Sponsoren, sondern Leute, die sich hinter diesen neuen Karneval stellten und ihn in Alsdorf hoffähig machten. Natürlich wurden Spenden auch damals schon gerne angenommen. Vor allem jedoch musste die Zukunft des Brauchtums gesichert und gefestigt werden. Elf Personen gründeten den Festausschuss, darunter Studienrat Jacques Vomberg, Oberstudiendirektor Dr. Willibald Gebel, Kaufmann Georg Kling, Kaufmann Josef Zentis, Arzt Dr. Karl Boventer und Apotheker Fritz Küpper.
Die Gründungsmitglieder wollten nicht nur finanzielle Rückendeckung leisten, sondern vor allem durch das Mittun und den Besuch der Veranstaltungen einen gewissen Rahmen sicherstellen. Privilegien für die Mitglieder sind seitdem eine exklusive Prinzenvorstellung am 11.11. eines jeden Jahres, freier Eintritt bei der Proklamation für zwei Personen und seit den 1990er Jahren die Überreichung des Prinzenordens an die Ausschussmitglieder. Die Gründungsgemeinschaft, die sich als Arbeitsgemeinschaft für die weitere Zukunft jedes Jahr im Casino Anna traf, wurde durch neue Mitglieder größer und größer. Sie wurde zu einer angesehenen Herrenrunde, die am 11.11. eines jeden Jahres bei der Vorstellung des neuen Prinzenpaares der Stadt Alsdorf die eingesammelten Spenden an das Festkomitee Alsdorfer Karneval übergab.
Im Jahre 1954 hatte Theodor Helpenstein bei einem Treffen im ehrwürdigen Casino Anna die Runde gebeten, doch nun statt ihm einen neuen Herrn an die Spitze des Festausschusses zu wählen. Es wurde einstimmig der Rechtsanwalt Gustav Pawlik gewählt. Als nach fast 20 Jahren Gustav Pawlik amtsmüde war, bat Toni Baumanns, der damalige Vorsitzende des Festkomitees Alsdorfer Karneval, Rudolf Bast sich zur Wahl zu stellen. Er wurde 1974 einstimmig gewählt. Rudolf Bast bat um Unterstützung aus den Reihen des Ausschusses. So wurde Josef Zantis zu seinem Stellvertreter gewählt, fünf weitere Herren sollten die beiden beraten und unterstützen. So entstand das „Siebener – Gremium“, das später um eine weitere Person erweitert wurde. Die Zahl der Ausschuss-Mitglieder stieg weiter rasant an. Das „Ordensfest“ zur Verleihung des Prinzenordens an die Ausschuss-Mitglieder in festlich-karnevalistischen Rahmen wurde eingeführt.